38
Erster Abschnitt.
zu den Königspalästen durch geflügelte Löwen und Stiere mit Menschenhäuptern, als Sinnbilder der Vereinigung physischer Kraft mit menschlicher Weisheit. Ihre Könige und Hofbeamten stellten sie in kräftigen, gedrungenen Gestalten mit reichen Trachten dar und boten in diesen Bildern, wie in ihren Wandverzierungstafeln aus Kalkstein und Alabaster, Nachbildungen aus dem Leben, die an Naturwahrheit und Lebendigkeit des Ausdrucks die der Ägypter weit übertrafen.
§. 7. Die Setter uiicc Perser.
1. Das Mederreich.
Die Meder bildeten den westlichsten Zweig des arischen Völkerstammes, der sich in dem Hochlande von Iran ausgebreitet hatte. Dieses weite Hochland erstreckt sich vom Tigris bis zum Indus und vom kaspischen Meer bis zum indischen Ozean. Es ist im Innern fast regenlos und von großen, wüsten Sandstrecken bedeckt; den Rand bilden Bergketten, wovon die im Westen liegenden von fruchtbaren Thälern durchzogen werden. Im Nordwesten lag Medien, den Nordrand entlang: Hyrkanien, Parthien, Baktrien und Sogdiana; im Süden: Susiana, Persis, Karmanien, Gedrosien; im Osten Arachosien; in der Mitte Drangiana.
Die Meder hatten Zoroasters Lehre (Avesta) von zwei Ur-wesen (§. 3), von Ormuzd, dem Vater alles Lichts und Lebens, und von Ahriman, dem Verderben bringenden Geist der Finsternis, angenommen. Der einflußreiche Priesterstand der Magier hüllte diese Lehre in einen feierlichen Kultus ein. Ormuzd wurde unter dem Bilde der Sonne und des Feuers verehrt; den bösen Geist suchte man durch Bekämpfung alles Bösen in der Außenwelt wie in der Menschenseele unschädlich zu machen.
Dejoces 708—655. Die Meder waren lange Zeit unter mehrere Fürsten verteilt und den Assyrern unterworfen. Um das Jahr 708 v. Chr. gelang es dem durch seine Gerechtigkeitsliebe ausgezeichneten Dejoces unter assyrischer Oberhoheit die Herrschaft über die getrennten Gebiete in seinen Händen zu vereinen. Er erbaute Ekbätana, das er zu seiner Hauptstadt machte, errichtete in der Mitte desselben eine Königsburg und schloß Burg und Stadt mit sieben Mauerringen ein, von welchen jeder folgende innere den voranstehenden äußeren um die Mauerkrone überragte und in einer andern Farbe erglänzte.
Phravrtes 655—633, sein Sohn, erweiterte die medische Herrschaft im Süden und Osten durch Unterwerfung der Perser, Parther
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16
Erster Abschnitt.
finden sich besonders auf den Inseln Salsette und Elephante im Meerbusen von Bombay, vorzüglich aber weiter östlich bei El-lora. Es sind Bauwerke, welche von der Macht der Priester zeugen, die tausende von Händen zu ihren Diensten zwangen, und mehr durch ihre Massenhastigkeit Staunen, als durch ihre Schönheit und Ebenmäßigkeit der Formen Bewunderung einflößen.
Überhaupt geben alle diese Denkmäler einer uralten hohen Kultur, die der Litteratur wie die der Baukunst, das Bild eines Volkes^ das, mit den edelsten Anlagen ausgestattet, zwar früh zu einer hohen Stufe der Bildung gelangte, dann aber auf derselben stehen blieb und eine Beute geistiger und sittlicher Erstarrung wurde.
§. 5. du ägtjpfec.
1. Land und Volk.
Das Land. Ägypten, von seinen Bewohnern Chemit d. H. Land der schwarzen Erde genannt, liegt im Nordosten Afrikas. Es ist ein heißes, regenloses, trockenes Land, das nur dem Nil seine Fruchtbarkeit und hohe Bedeutung verdankt. Dieser Strom, welcher weit aus dem Innern Afrikas dem mittelländischen Meere zufließt, entsteht durch die Vereinigung zweier Quellströme, von denen der westliche der weiße Nil, der östliche der blaue Nil genannt wird. Er fließt in einem bald engeren, bald weiteren Thale bis an die Südgrenze Ägyptens, wo er ein Granitgebirge durchbricht und in zehn Stromfällen (Katarakten) in ein tieferes Stromthal stürzt. Hier, bei der Stadt Assuan (Syene), beginnt er seinen Lauf durch Ägypten und durchströmt nun als mächtiger, schiffbarer Fluß in vorherrschend nördlicher Richtung einen einzigen, etwa 1000 km langen und 15—30 km breiten Thalgrund zwischen der libyschen und arabischen Bergkette, wovon ihn die erstere gegen den Flugsand der libyschen Wüste schützt, die letztere Granit, verschiedenfarbigen Sandstein und Kalk als Baumaterial lieferte. Das zwischen diese Bergketten eingeschlossene Land wird alljährlich von dem Nil überschwemmt und dadurch befruchtet. Im Juni, zur Zeit der Sommersonnenwende, beginnt das Wasser infolge tropischer Regengüsse im mittleren Afrika zu wachsen und überschwemmt im Juli, August und September ganz Ägypten, sodaß man mit Kähnen umherfährt und Städte und Dörfer wie Inseln aus dem Wasser heraussehen. Diese Überschwemmungen führen dem Lande fruchtbaren Boden zu. Sobald sich Ende September das Wasser verlaufen hat, wird der schwarze Schlammboden ohne weitere
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Extrahierte Personennamen: August
Extrahierte Ortsnamen: Bombay Afrikas Afrikas Ägyptens Assuan Syene Afrika
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Extrahierte Personennamen: Chr
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Donau Europas Asien Skandinavien Rhein Donau Ostsee Hirsch
§. 22. Kulturzustände im zweiten Zeitraum.
135
wurden unter Ludwigs des Frommen Regierung leider die altdeutschen Volkslieder zerstört, die nach Otfrieds Bericht in großer Zahl vorhanden waren.
Unter den Männern, welche sich um die Bildung des Volkes und die Förderung der deutschen Sprache verdient gemacht haben, sind vor allen Rhabanus Maurus und Otsried zu nennen. Rhabanus Maurus (-j- 856), ein Schüler Alcuins und Abt zu Fulda, wurde von Ludwig dem Deutschen zum Erzbischof von Mainz ernannt und war als „Vater der Schulen" und „Pfleger der deutschen Sprache" im ganzen fränkischen Reiche berühmt. Otfried (f 870), des Rhabanus Schüler und später Abt des Klosters Weißenburg im Elsaß, war für die Ausbildung der deutschen Sprache wie für die Hebung der Poesie rühmlich thätig.
Trotzdem blieb die lateinische Sprache in diesem Zeitraum die herrschende Sprache der Gelehrten, und man bediente sich derselben auch zur Abfassung aller Verträge und Verhandlungen. Die deutsche Sprache war nur Volkssprache und schied sich in die ober- und niederdeutsche. Zu jener gehörte die ostfränkische, alemannische und bayerische, zu dieser die thüringische und sächsische Landessprache. In den nach der Völkerwanderung entstandenen Staaten bildeten sich die romanischen Sprachen, Entwicklungen des Lateinischen, in welchen mehr oder weniger zahlreiche keltische, germanische und arabische Wörter aufgenommen worden sind, ohne daß diese aus die grammatische Bildung der Sprache Einfluß gewonnen hätten. Es waren vorzugsweise:
1) Die proven^alische (romanische, langue d’oc), die Sprache des südlichen Frankreichs; sie reichte über die Pyrenäen und Alpen hinaus und herrschte in einem Teile von Spanien, Italien und der Schweiz. Jetzt lebt sie nur noch in Volksmundarten des südlichen Frankreichs; 2) die französische (langue d’oil), ursprünglich die Sprache des nördlichen Frankreichs, zuletzt die Schriftsprache des ganzen Landes; 3) die italienische, 4) die spanische und 5) die portugiesische Sprache. Die englische Sprache bildete sich aus dem mit wenigen keltischen und lateinischen Elementen gemischten Angelsächsischen und dem Französischen.
Die rauhe Kriegszeit unter den Karolingern und die Einfälle der heidnischen Nachbarvölker war der Entfaltung der Kultur in Deutschland nicht förderlich. Erst unter den sächsischen Kaisern begann wieder eine bessere Zeit.
Infolge der Züge der sächsischen Kaiser nach Italien und unter
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Extrahierte Personennamen: Ludwigs Maurus Rhabanus_Maurus Alcuins Ludwig_dem Ludwig Otfried_( Rhabanus_Schüler
9
c. Der Peloponnes, Griechenlands Mropolis', ein ifo-
liertes, fast inselartiges Bergland, das durch eine Quermaner
uber den Jsthmos von Hellas abgefperrt werden tonate. So besah
die Halbiistel die Vortheile insularer Lage ohne deren Nachtheile.
Das Gebirgsfystem des Peloponnes ohne Verbindung mil
den Stamnigebirgen Mittel- und Nord-Griechenlands. Dasselbe
geht von dem mittleren Hochland Arkadien, der ,peloponnesischen
Schweiz' aus. Dies Land ganz von Gebirgen eingefchlosfe.n, nur
im Westrand von dem Fluhthal des Alpheios durchbrochen.
Die hochsten Erhebungen (uber 7000') dieser Randgebirge im
Norden: Kyllene, Aroania und Erymanthos, niedriger
die Ketten der ubrigen Seiten.
Um das Arkadische Binnenland lagern stch die Kiistenlànder,
theils nnr Abdachungen jener Randgebirge, theils durch eigne
Gebirge felbstandig gegliedert; dies namentlich durch den fast
6000' hohenparnon, derimcap Ma le a, und den Tay gelo s,
den hochsten Gipfel des Peloponnes (7416'), der im Cap Tànaron
anslauft, von zwei Flussen, Enrotas und Pamisos begleitet.
So bildet der Peloponnes wieder vier Halbinfeln, die meffenifche,
die zwei lakonischen, die argolische, daher schon im Alterthum mit
einem Platanen- oder Weinrebenblatt verglichen.
Iii. Mima, Vegetation.
Ungewohnlicher Wechfel der klimalischen Verhàltniffe auf
kleinem Raum. Uebergang von der Alpennatur des Pindos bis
zum Palmenklima Mesfeniens und der Kykladen. Herod. Ili,
106: t] Exxùg rag coqug noxxóv ri y.dwiota y.ey.q(/uuèvag hxu/e.
Einfluh des Reichlhums der Naturformen, der Vegetation, der
sndlichen Klarheit der Luft und der Lichteinwirkung auf die
geistige Entwicklung, die religiosen Vorstellungen und den Kurstt-
sinlì der Bewvhner.
Der Boden im Ganzen mager, die Bewàsferung nicht aus-
reichend, ìoeil die Mehrzahl der griechischdn Flusse entweder
quellenlose, im Sonnner versiegende Giestbàche sind oder nur ge-
ringen Wasferschatz in ihren Quellen haben. Auch die zahlreichen
Landseen nur in der Regenzeit wafferreich. — Bei dichter Be-
volkerung kein ausreichender Ertrag. Fruchtbarste Strecken: die
thesfalische, bootifche, meffenifche Tiefebene. Grohe Mannigfaltigkeit
der Lebensweisen fé nach der wechselnden Natur: Jagd und Vieh-
zucht, Weinbau und Ackerbau, Schifffahrt und Fischfang.
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41
Eleusis, aber auch die erstere nur dürrer und steiniger Kalk-
. boden, nur durch Kunst und Fleiß ergiebig. Der Getreideertrag
nicht ausreichend, bedeutender Oel- und Feigenbau. Mangel an
größeren Flüssen, der Kephissos und Jlissos wasserarm.
Herrliches Klima, reine Luft, mildernder Einsluß der Meeres-
nähe. — Lage, Gestalt und Natur des Landes weist die Be-
wohner auf die See hin, das Element des ionischen Stammes
und die Wiege von Athens Größe.
A. Bis Zolon.
1) Die Königszeit: Die Zeit vor Theseus, die pelas-
gische Periode, gehört ganz der Mythologie an. Der Landes-
heros Kekrops, s. S. 20. Die Bewohner glaubten an ihre
Autochthonie. Theseus galt als Gründer des ionischen
Staates, der die einheimische Bevölkerung zugleich frei machte
von den Einflüssen und dem Druck der meerbeherrschenden Phöniker.
Einigung der 12 Gemeinden des Landes um die Kekropia und
das Prytaneivn von Athen (ovvonuo/uog, övvouict, llava&/jvaia).
Aus uralter Zeit stammen die vier ionischen Phylen
(Geleontes, Hopletes, Aigikoreis, Argadeis), ä 3 Phratrien, ä 30
ysvrj. Von der Zugehörigkeit zu diesen Abtheilungen war das
Bürgerrecht abhängig.
Innerhalb der Phylen drej Stände (ß&vij), auf Theseus
zurückgeführt: Eupatriden (Adelstand), Geomoren (Bauern-
stand), Demiurgen (Handarbeiter und Gewerbtreibende).
Bon den Stürmen der Völkerwandrung blieb Attika ver-
schont. Der letzte Theside Thymötas wurde um diese Zeit
wegen Feigheit gegen eindringende Böotier unter Aanthos entsetzt,
auf einer Stelle wird der aus Pylos durch die Dorier vertriebene
Nelide Melanthos König von Attika. Mit seinem Sohne
Kodros (vgl. S. 26), der sich im Kampf gegen die aus Argos
und Korinth vordringendeu Dorier auf Grund eines Orakel-
spruchs geopfert, eudigt das Königthum 1066. Megaris aber mss
von Attika losgerisfeu.
2) Die Adels Herrschaft: 'Schritt für Schritt zerstört
der Adel die Königsgewalt, zuerst den Namen und die Unver-
antwortlichkeit, das eigentliche Wesen des Königthums. Der
jüngere Kodride Ne lens führt die ionischen Kolonien nach Klein-
asien (s. S. 28), ¡jeüt älterer Bruder Medon erster Archont.
Dies Amt lebenslänglich, erblich, aber den Eupatriden verant-
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Das Land.
1. Name, Lage, Grenzen, Eintheilung.
Italien (Italia, Rinderland) bezeichnete ursprünglich nur
einen Theil der südlichen Halbinsel, später die ganze eigentliche
Halbinsel bis zum Maera und Rubicon, nachdem diese durch die
römische Herrschaft auch politisch zusammengefaßt war, zuletzt
unter Augustus auch noch das oberitalische Tiefland bis zu den
Alpen.
Italien, die mittlere unter den drei südeuropäischen Halb-
inseln, liegt zwischen dem 36. und 46. Grade nördlicher Breite.
Der nördliche verhältnißmäßig breite Theil schiebt sich in den
europäischen Continent ein, während sich die eigentliche Halbinsel
lang hin mitten ins mittelländische Meer ausstreckt; durch den
tarentinischen Busen im Süden in zwei kleinere Halbinseln ge-
spalten, wovon sich die eine nach So., die andere längere nach
S. zieht, nimmt sie eine Gestalt cm, die man wohl mit einem
Stiefel verglichen hat.
Die italische Halbinsel gewinnt ihre Gestalt durch den
Apennin, der sie der Länge nach durchzieht und in eine west-
liche und östliche Hälfte theilt. Derselbe schließt im Quellgebiet
des Tanaro mit dem Col di Tenda an die Westalpen an, streicht
dicht an der ligurischen Küste vorbei bis an das adriatische Meer
und an dessen Küste hinab, erreicht in den die wilde Abruzzen-
landschaft umschließenden Ketten (Graie Sasso o. 9000' hoch) seine
höchste Erhebung, zieht sich im Quellgebiet des Bulturnus von
der Ostküste mehr ins Land zurück uitb nimmt, die apulische
Ebene freilassend, die südliche Landzunge ein.
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padana und Gallia cispadana geschieden, b. Das Land der
Ligurer, c. Das Land der Veneter, d. Das Land der Jstrer.
2) Mittelitalien vom Macra und Rubicon bis zum
Silarus und Frento. Dazu gehörten auf der Westseite: a. Etru-
rien bis zum Tiber, b. Latium, c. Companien bis zum Silarus.
Auf der ¿Oftfeite: d. Umbrien bis zum Aesis, e. die Gebiete der
Sabiner, Picenter, Vestiner, Marruciner, Peligner, Mörser (um
den Fucinussee), f. Samnium.
3) Unter it ali en. Auf der Westseite: a. Summen, b.
Bruttium, durch den Laos von Lucanien geschieden. Auf der
Ostseite: c. Apulien, d. Messapien oder Calabrien.
4) Die Inseln. Dicht an Italien legt sich durch die Straße
von Messina (trctnrn 8iculura) geschieden in Dreiecksgestalt
{Tqivuy.qla) Sicilien, geographisch und historisch zu Italien ge-
hörig. *) In größerer Entfernung liegen im tyrrhenischen Meere
durch die Straße von Bonifazio (fretum Gallicum) getrennt Die
beiden Inseln Sardinien und Corsica. Zwischen Corsica und
Etrurien Elba (Ii va).
2. Klima und Vegetation.
N Italien, ein gesegnetes Land, voller Reize, der Garten
Europas, hat, wenn man von den rauhen Gebirgs- und unge-
sunden Sumpfgegenden absieht, ein gemäßigtes, angenehmes Klima.
Die reichen Flnßthüler und die kräuterreichen Bergabhänge fördern
Ackerbau, Viehzucht und Weinbau. Vor allem fruchtbar war die
oberitalische Tiefebene (reich bewässert durch Seen und die von
den Alpen und dem Apennin zahlreich herabströmenden im Po
sich sammelnden Flüsse), die latinische Ebene mit Ausnahme des
Küstensanmes, welchen Maremmen und die pomptinischen Sümpfe
einnehmen, dann besonders die den Busen von Neapel umziehende
campanische Ebene, die Campagna Felice, wo die Natur alle ihre
Reize ausgegossen, der Garten Italiens. Die Ostküste stand auch
in Hinsicht auf Vegetation der Westküste nach: der Wassermangel
hemmte den Anbau, namentlich in Apulien.
*) Verg. Aen. Iii. 4-14. Haec loca vi quondam ex vasta convolsa
ruina dissiluisse ferunt.
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1. Rom und Latium.
Ziemlich in der Mitte Italiens auf der Westküste desselben
südwärts vom Tiberstrom dehnt sich zwischen dem Meere und
dem mittleren Apennin Latium aus, die breite Ebene, die
Wi eg e d e s r ö mi sch e n S t a at e s, ursprünglich auf vier Quadrat-
meilen beschrankt; nachdem Rom den latinischen Bund unterworfen
hatte, wurde es bis zum eircejischen Vorgebirge und nach der
Unterjochung der Herniker, Aequer, Volsker und Aurunker bis
über den Liris hinaus erweitert. Im Ganzen bildete die Land-
schaft eine Ebene, deren Boden vulkanisch und von großer
Fruchtbarkeit war; die Küste des südlichen Latium von Antium
bis Anxur nahmen die pomptinischen Sümpfe ein, entstanden
durch kleine Flüsse, deren Abfluß durch eine am Meere sich hin-
ziehende Hügelreihe gehindert wurde.
Vom linken Ufer des Tiber bis zu den Volskerbergen saßen
latinische Völkerschaften, außerdem wohnten in Latium an der
Meeresküste die Rutuler mit ihrer Hauptstadt Ardea, die Volsker
mit ihren Städten Antium und Terracina, die Aurunker mit
Minturnä, auf der Ostseite die Herniker mit ihrer Hauptstadt
Anagnia, die Aequer zu beiden Seiten des Anio mit Präneste, Tibur.
An dem Tiber lag auf sieben Hügeln*) Rom, wahrscheinlich
aus drei den Palatin, Quirinal und Cälius bewohnenden Ge-
meinden zusammengewachsen; allmählich wurden auch die übrigen
Hügel zur Stadt gezogen und von Tarquinius Prisens und
*) Montes: Palatinus, Capitolinus, Quirinalis, Viminalis , Esquilmus,
Caelius, Aventinus.
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dem arkadischen Randgebirge entspringt, ohne Mauern und Burg, entfernt von See und Seeverkehr.
A. Die Iiy kur gische Verfassung.
Die eigentümliche Gestaltung dieses Staatswesens mit seinen beiden Königshäusern, einem Doppelkönigtum, Frucht der seitherigen Schicksale der dorischen Eroberer, wird auf Lykurgos (um 880) als seinen eigentlichen Gründer zurückgeführt, der, Vormund eines minderjährigen Königs unter Sanktion des delphischen Orakels eine Verfassung schuf, welche die altdorischen Einrichtungen teils wieder herstellte teils weiterbildete.
I. Die Bevölkerung Lakoniens bestand aus Spartiaten, Periötcen und Heloten.
Die Spartiaten waren die Eroberer und Vollbürger dorischen Stamms, der an Zahl schwächste Teil der Bevölkerung, im Besitz der Stadt Sparta und des Kerns der Landschaft; unter sich gleichberechtigt, von aller bürgerlichen Arbeit frei, lebten sie nur für den Dienst des Staats in Krieg und Frieden.
Die Periöjccn waren Achäer, die in den gebirgigen Teilen des Landes rings um Sparta herum wohnten; sie bildeten die ackerbau- und gewerbetreibende Bevölkerung des Landes, waren im Besitz des Handels und der Bergwerke, persönlich frei, Steuer- und kriegsdienstpflichtig, aber ohne aktives Bürgerrecht.
Die Heloten, wohl die mit den Waffen unterworfene bäuerliche, alte Bevölkerung, leibeigene Bauern, die, unter bestimmten und schweren Abgaben vom Ertrage, die Güter der Spartiaten bebauten, aber als Leibeigene des Staates von den Gutsherrn weder freigelassen noch verkauft oder getötet werden durften; im Kriege dienten sie als Schildknappen der Spartiaten oder als Leichtbewaffnete.
Ii. Agrargesetzgebung. Eine neue Verteilung des Landes setzte 9000 gleiche, unveräufserliche xlagni (Majorate) für die Spartiatenfamilien fest, ein zusammenhängendes Gebiet im Eurotastal; 30000 Ackerlose erhielten die Periöken.
Ui. Das Königtum blieb bestehen, aber geteilt und geschwächt. Seine Befugnisse waren: a. priesterliche: Ver-
waltung des Zeusdienstes, Darbringung der Staatsopfer, Ver-
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